André Marie

französischer Politiker; Radikalsozialist. Partei; Ministerpräsident Juli - Aug. 1948; zweimal Justizminister; Erziehungsminister 1951-1954; Mitglied der Widerstandsbewegung

* 3. Dezember 1897 Honfleur

† 12. Juni 1974 Rouen

Wirken

André Désiré Paul Marie wurde am 3. Dez. 1897 in Honfleur (Dep. Calvados) als Sohn eines Lehrers geboren. Er besuchte die Schule in Honfleur und das Gymnasium in Rouen. Er studierte Rechtswissenschaft in Rouen, als der Erste Weltkrieg ausbrach, an dem er mit Auszeichnung teilnahm. Nach Kriegsende beendete er ein Studium in Caen und ließ sich als Rechtsanwalt am Appellationsgericht in Rouen nieder. Politisch der Radikalsozialistischen Partei angehörig, wurde er von dieser als Abgeordneter von Rouen im Jahre 1928 in die Kammer entsandt. Von 1928 bis 1940 war er auch Generalrat des canton Pavilly. Im Kabinett Sarraut 1933 war er Unterstaatssekretär für elsaß-lothringische Angelegenheiten. Im Jahre 1934 trat er unter dem Kabinett Daladier zum Quai d'Orsay über und wurde französischer Delegierter beim Völkerbund.

Bei Kriegsbeginn 1939 meldete er sich freiwillig, 1940 geriet er in Kriegsgefangenschaft. Als Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs entlassen, nahm er sofort die Verbindung mit der Widerstandsbewegung auf. Er wurde verhaftet und 1943-44 Häftling im KZ Buchenwald.

Nach dem Ende des Krieges war M. zunächst Bürgermeister von Barentin (Dep. Seine-Inférieure). Er war von 1945 ...